„Die ZEITENWENDE ist ein besonderer Ort, der den Besuchern künstlerisch und informativ die drastischen Veränderungen im Wald durch den Klimawandel aufzeigt.“

 

Manfred Hören
Projektleitung

Wald und Holz NRW

An der Venner Allee auf einer Waldfläche im Kottenforst bei Bonn, macht das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft gemeinsam mit dem European Forest Institute (EFI) mit dem Projekt wald.anders.denken auf das Waldsterben und auf die Bedeutung unserer Wälder für den Menschen und den Planeten Erde aufmerksam.

ZEITENWENDE wald.anders.denken.

Den Wald im Kottenforst bei Bonn mit künstlerischen Impulsen neu erleben

 

Der Wald, der sich an der Venner Allee über zwei Menschengenerationen entwickelt hatte, ist tot. Abgestorben durch Borkenkäferfraß und Dürre. Um das neuerliche Ausschwärmen der Käfer in weitere Bereiche zu stoppen, fällte das Forstamt die Bäume. Doch vergebens – im Hintergrund stehen die abgestorbenen Gerippe der Bäume, die vor dem Zugriff des Käfers geschützt werden sollten. An ihnen entfaltet sich mahnend das Wort „Zeitenwende“. Die massiven Folgen des Klimawandels werden den Besucher*innen damit konkret vor Augen geführt und ins Bewusstsein gerufen. Sie bleiben kein abstraktes Phänomen, das sich immer nur ‚woanders‘ ereignet, sondern werden begreifbar.

Auf der Kahlfläche regt sich aber bereits neues Leben. Mit Mitteln des europäischen LIFE-Naturschutzprojektes „Villewälder“ haben die Förster bereits Eichen, Hainbuchen und Linden gepflanzt. Ein kleiner Tümpel wurde für Springfrosch, Geburtshelferkröte und Co. als Laichort angelegt. Am Rande sollen weitere 13 Baumarten wie z.B. Esskastanie, Mehlbeere, Elsbeere, Roterle und die Vogelkirsche – in kleinen Gruppen gepflanzt – ihr Potential im Klimawandel auch in den europäisch bedeutsamen Wäldern des Kottenforstes demonstrieren. Auf all diese Baumarten und Mischwälder setzt wegen ihrer Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel auch das Waldbaukonzept NRW. Der benachbarte naturnah bewirtschaftete, alte Laubmischwald mit seiner natürlichen Verjüngung weist bereits den Weg zur Abkehr von reinen Fichtenwäldern.